Ultraviolette Strahlung - ein Gesundheitsdossier


5. Schutzmaßnahmen.

In den ersten Folgen haben wir darauf hingewiesen, daß ein Übermaß an Sonne im schlimmsten Fall auch Hautkrebs verursachen kann. Die Entstehung von Hautkrebs kann durch 2 Faktoren entscheidend begünstigt werden:

1) durch die Anzahl und Schwere der Sonnenbrände, besonders diejenigen, die man in der Kindheit erlitten hat

2) durch die während des ganzen Lebens aufsummierte Gesamt-UV-Dosis.

Schutzmaßnahmen

Die wichtigsten Schutzmaßnahmen, um das Hautkrebsrisiko zu reduzieren sind:

1) Sonnenbrände vermeiden

2) die Gesamt- UV-Dosis begrenzen.

* Der beste und einfachste Sonnenschutz ist eine ausreichende Bekleidung: Hemd, T-Shirt, Short, leichte Hose, Mütze, Hut. Sie lassen nur einen geringen Teil der UV-Strahlung bis zur Haut durch (durch eine Kopfbedeckung mit großer Krempe können der empfindliche Nacken und die Kopfhaut geschützt werden; T-Shirts sollten die Schultern vollständig bedecken.)

* An besonders sonnigen Tagen sowie bei längerem Sonnenaufenthalt sind Sonnenschutzmittel mit hohem Sonnenschutzfaktor (Lichtschutzfaktor) unverzichtbar. Sehr sonnenempfindliche Personen sollten grundsätzlich nur Sonnenblocker verwenden (Sonnenschutzfaktor 20 und höher; mit integriertem UV-A -Filter). Auch Kinder sollten stets mit einem hohen Sonnenschutzfaktor geschützt werden, da sie sich viel im Freien aufhalten. Für sonstige Personen reicht meist ein Schutzfaktor von 10 bis 20 aus. Damit die Schutzcreme ihre volle Wirkung erreicht, sollte sie mindestens 20 Minuten vor dem Sonnenaufenthalt aufgetragen und regelmäßig erneuert werden. Die sogenannten "Sonnenterrassen" (Nase, Kopfhaut, Schultern und Nacken sowie Fußrücken und Ohren) sollen beim Eincremen auf keinen Fall vergessen werden, da hier die Sonnenstrahlen nahezu senkrecht auftreffen können und es häufig gerade an diesen Stellen zu Sonnenbränden kommt.

Oft wird fälschlicherweise geglaubt, eine "Sonnencreme" diene dazu, länger in der Sonne bleiben zu können und dabei zu bräunen. Dabei dient die Sonnenschutzcreme dazu, die Haut vor unvermeidbarer Sonnenbestrahlung zu schützen. Sonnenschutzcremes sollten nicht als Vorwand gelten, den ganzen Tag in der Sonnne zu bleiben.

Anwendung: Das Sonnenschutzmittel sollte, um seine volle Wirkung entfalten zu können, mindestens etwa 20 Minuten vor Beginn der Besonnung aufgetragen werden. (Zuvor Parfum, Deodorant und Kosmetika entfernen! Sie enthalten häufig Stoffe, die die Empfindlichkeit der Haut erhöhen.)

Treten nach dem Auftragen des Sonnenschutzes Unverträglichkeitsreaktionen auf (Hautrötung, Brennen, Jucken), sollte die Sonnenschutzcreme abgewaschen und nicht weiter benutzt werden.

Ist der Sonnenschutzfaktor zu niedrig oder ist man zu lange in der Sonne geblieben, so reagiert die Haut ebenfalls mit einer Rötung: die erste Folge einer übermäßigen Sonnenbestrahlung. In beiden Fällen ( Unverträglichkeit des Sonnenschutzes bzw. übermässige Besonnung) sollte man weitere Sonnenstrahlung unbedingt vermeiden (mindestens solange bis Rötung oder Ausschlag verschwunden sind) und in schlimmen Fällen einen Arzt zu Rate ziehen.

Für den Schutz der Lippen ist die Benutzung eines fettenden und UV-filternden Stiftes empfehlenswert.

Eine weitere Möglichkeit, sich vor UV-Strahlung zu schützen, ist es, an sonnigen Tagen die Mittagsstunden (11-16 Uhr Sommerzeit) im Haus oder im Schatten zu verbringen: Um 10 Uhr und um 17 Uhr ist die Sonnenbrandfördernde UV-B -Strahlung nur noch halb so intensiv wie am Mittag.

Auf jeden Fall sollte man die Haut langsam an die Sonne gewöhnen.

Eine Reihe von Medikamenten (insbesonders Antibiotika, Psychopharmaka und Entwässerungsmittel) erhöht die Empfindlichkeit des Körpers auf UV-Strahlen und es kann zu schwerwiegenden allergischen Reaktionen kommen. Personen, die Medikamente einnehmen, sollten vor dem Sonnenbaden ihren Arzt oder Apotheker befragen.

BABYS und KLEINKINDER sollten niemals, weder geschützt noch ungeschützt der prallen Sonne ausgesetzt werden. Ihre Haut ist besonders empfindlich und sie verträgt Sonnenschutzcreme häufig schlecht. (Vorsicht: Babyöl und andere Öle fördern den Sonnenbrand!!). Aber auch die Wärmestrahlung kann den Kleinen zu schaffen machen: Zur Vermeidung der Austrocknung brauchen Kleinkinder bei heißem Wetter viel Flüssigkeit.

Für ältere Kinder finden Sie spezielle Sonnenschutzmittel mit hohem Sonnenschutzfaktor.

 

Augenschutz:

Das Tragen einer UV-undurchlässigen Sonnenbrille ist bei längerem Aufenthalt im Freien empfehlenswert (dies gilt ganz besonders im Süden oder in den Bergen und wenn der Boden stark reflektiert wie Schnee oder weißer Strand). Die Gläser sollten allerdings noch einen Großteil des sichtbaren Lichtes durchlassen (zu dunkele Gläser bewirken eine unnötige Erweiterung der Pupillen, wodurch eventuell sogar mehr UV ins Auge gelangen kann).

Das Gestell soll so beschaffen (groß) sein, daß auch der Anteil von seitlich eindringender (ungefilterter) Strahlung möglichst klein ist.

Nicht alle Sonnenbrillen besitzen einen wirksamen UV-Filter. Verbraucherschutzorganisationen haben einige gängige Modelle getestet.

Aber auch Ihr Optiker wird Sie in diesem Punkt gerne beraten.

Zusammenfassung: bitte hier klicken!

 


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