Ultraviolette Strahlung - ein Gesundheitsdossier
7. Gesundheitsaspekte Teil 3: Hautkrebs und Vorsorgeuntersuchungen
7a. Hautkrebs
In Luxemburg ist während der letzten zehn Jahre eine Zunahme der Hautkrebserkrankungen zu verzeichnen, eine Tatsache, die überall auf der Welt bei der hellhäutigen Bevölkerung beobachtet werden kann.
Weltweite Studien haben einen Zusammenhang zwischen UV-Exposition und Entstehung von Hautkrebs herstellen können. Nach jahrelanger Einwirkung von UV-Strahlen kann es zu dauerhaften Veränderungen und Schäden der Haut kommen: vorzeitige Alterung der Haut, Faltenbildung, Altersflecken und eventuell sogar Hautkrebs.
Bei zu langer und intensiver Einwirkung (Bsp. Sonnenbrand) können die Strahlen in unseren Zellen das genetische Material DNS (eine Art Computerprogramm für die Zellfunktion) schädigen; die so veränderten Zellen können der Ursprung eines bösartigen Tumors sein.
Da Hauttumore sich sehr langsam entwickeln, können zwischen Auslösung der Zellschädigung und Sichtbarwerden eines Tumors mehrere Jahrzehnte liegen.
Die veränderten Urlaubs- und Freizeitgewohnheiten in den letzten Jahrzehnten erklären die derzeitige Zunahme der Hautkrebserkrankungen in unserer Bevölkerung.
Man unterscheidet drei Hauptformen von Hautkrebs, die sich nach der Herkunft des entarteten Hautzelltyps, nach der Gefährlichkeit und nach der Häufigkeit unterscheiden:
Basalzellkarzinome und spinozelluläre Karzinome (ausgehend von den Basalzellen bzw. den Stachelzellen der Haut) sind die häufigsten bösartigen Tumoren der Haut. Sie sind in der Regel heilbar. Die Mehrzahl dieser Tumoren entsteht auf sonnenexponierter Haut: Gesicht, Hals, Nacken und Handrücken. Sie sind am meisten verbreitet unter den im Freien Arbeitenden (Bauern, Seeleuten, Fischern), Sportlern und intensiv Sonnenbadenden. Besonders hellhäutige Menschen sind davon betroffen.
Der gefürchteste Hautkrebs ist das vergleichsweise seltene Maligne Melanom, das von den Pigmentzellen ausgeht. Das Lentigo maligna Melanom (eine Unterform ) tritt vorallem an chronisch lichtgeschädigter Haut auf. Andere Formen des malignen Melanoms treten häufig an bedeckten Körperstellen auf; bei Frauen besonders an den Beinen, bei Männern am Rumpf. Doch auch bei der Entstehung dieses Tumors fällt dem Sonnenlicht eine Schlüsselrolle zu, wie aus epidemiologischen Studien hervorgeht:
- Bei hellhäutigen Menschen nimmt das Melanomrisiko mit der geographisch bedingten erhöhten UV-Exposition zu.
- Hellhäutige Menschen haben ein dreifach höheres Melanomrisiko als dunkelhäutige
- Melanompatienten haben in der Vorgeschichte wesentlich häufiger Sonnenbrände (insbesonders als Kind) erlitten.
Die Sterberate, der an einem Malignem Melanom erkrankten Menschen, ist sehr hoch, da dieser Tumor in einem sehr frühzeitigen Stadium der Erkrankung metastasiert, dh. Krebszellen in andere Teile des Körpers verstreut und an diesen Stellen neue Krebsgeschwülste bildet. Ein malignes Melanom kann sich so schnell ausbreiten, dass es innerhalb von Monaten zum Tode führen kann. Bereits ein 1mm dickes malignes Melanom( d.h. ausschlaggebend ist das Tiefenwachstum, nicht die Flächenausbreitung)) ist zu 10% unheilbar; beträgt die Dicke 3mm, so ist die Überlebensrate 5 Jahre nach Entstehung des Tumors lediglich 46%.
Eine frühzeitige Erkennung und Entfernung des Tumors ist ausschlaggebend für die Prognose der Erkrankung.
7b. Vorsorgeuntersuchungen
Eine wichtige Vorbeugemassnahme ist die regelmässige, aufmerksame Untersuchung der Haut (* Vergessen Sie nicht Ihren Partner zu untersuchen!)
Sollte Ihnen eines oder mehrere der folgenden Merkmale auffallen:
Ein Muttermal oder ein Leberfleck auf der Haut
1. wird grösser oder verändert sich
2. juckt oder schmerzt
3. die Ränder werden unregelmässig, gezackt.
4. die Farbe verändert sich
5. das Muttermal ist entzündet oder hat einen roten Rand
6. das Muttermal blutet, sondert Flüssigkeit ab, verkrustet ohne zu heilen
dann suchen Sie ohne zu zögern Ihren Hausarzt oder Dermatologen auf, denn eine frühzeitige Erkennung und Entfernung des bösartigen Melanoms bedeutet Heilung.
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